SILKE LEVERKÜHNE

Die Wolke ist ein Ereignis. Sie ist ein Ereignis der Wahrnehmung, das an der Schwelle des Sichtbaren passiert: sie ist ein Ereignis der Natur, das auf unsichtbare, unspürbare Kräfte verweist.

In Silke Leverkühnes Wolkenbildern baut sich der Bildorganismus ganz aus der instabilen, sigulären Erscheinung der Wolke auf. Und wie die transitorischen Erscheinungen der Wolken am Himmel nicht festzuhalten sind, so wird auch das Auge selbst in Bewegung versetzt in der Betrachtung dieser Gebilde, changierend zwischen Dramatik und Leichtigkeit, zwischen Samt und Seide, zwischen Wärme und dunkler Kühle, zwischen Luftgebilde und opaker Verdichtung. Ganz leicht und luftig können diese Wolken in die Höhe entschwinden, schwer und dunkel vom Regen sinken sie in die Tiefe des Bildes. Die Betrachtung dieser Wolken, die zentrumslos über die Bildfläche schweben, erzählt von sich selbst, erzählt vom Sehen, erzählt von dem Erkenntnisvorgang, der in der sinnlichen Erfahrungsform der Welt liegt und von ihr ausgeht.

Dorothée Bauerle-Willert, in: «Silke Leverkühne – grüne Erde an Berg Blau», Leopold Hoesch Museum & Papiermuseum Düren, 2013 S. 57

Silke Leverkühne (*1953) studierte Malerei an der Düsseldorfer Kunstakademie, von 2004 bis 2020 war sie Professorin für Malerei an der Universität Köln. Einzelausstellungen fanden unter anderem statt im Leopold-Hoesch-Museum, Düren, Altonaer Museum Hamburg, Von der Heydt-Museum Wuppertal, Kunstmuseum Düsseldorf und ihre Arbeiten sind Teil zahlreicher privater und öffentlicher Sammlungen, darunter befinden sich das Leopold-Hoesch-Museum, Düren, Von der Heydt-Museum, Wuppertal, die Kunstsammlung des Landes NRW, das Museum Kunst Palast, Düsseldorf, die Bayer-Sammlung, Leverkusen, Sammlung der Deutschen Bank, Frankfurt, und Sammlung der Kunst- und Kulturstiftung der Stadtsparkasse Düsseldorf.

The cloud is an occurence. It is an occurence of perception that takes place on the treshold of the visible, imperceptible forces.

The pictorial organism in Silke Leverkühne’s cloud paintings is constructed entirely from the unstable, singular appearance of the clouds. And just as the transitory appearances of the clouds in the sky cannot be captured, the eye itself is set in motion in the observation of these entities, oscillating between dramatics and lightness, between silk and satin, between warmth and dark coolness, between airy visions and opaque densification. These clouds could vanish very lightly and airily upward into the heights, sinking into the depths heavily and dark from the rain. The observation of these clouds, which hover without a centre over the picture plane, tell about themseves, tell about seeing, tell about the process of cognition in which the sensuous experience of the world rests and from which it proceeds.

Dorothée Bauerle-Willert, in: «Silke Leverkühne – green earth on mountain blue», Leopold Hoesch Museum & Papiermuseum Düren, 2013 p. 57

Silke Leverkühne (*1953) studied painting at the Academy of Fine Arts Düddeldorf, from 2004 to 2020 she has been professor for painting at the Cologne University. She has had one-person-shows at the Leopold-Hoesch-Museum, Düren, Altonaer Museum Hamburg, Von der Heydt-Museum Wuppertal, Kunstmuseum Düsseldorf among others and her work is part of a number of private and public collections among them Leopold-Hoesch-Museum, Düren, Von der Heydt-Museum, Wuppertal, Kunstsammlung of the State of NRW, Museum Kunst Palast, Düsseldorf, Bayer Collection, Leverkusen, Deutsche Bank Collection, Frankfurt, Collection of the Kunst- und Kulturstiftung der Stadtsparkasse Düsseldorf.