PETER TOLLENS

Wenn der Maler mit Farbe einen Strich macht, beginnt er damit, Schein zu erzeugen. Aber auch die Farbe selbst hat Wirklichkeit, sie hat das Leben der Maler geprägt, wurde ihnen auch zum Verhängnis, nur der Betrachter weiß nichts davon, er sieht die wirkliche Farbe nicht. Peter Tollens (*1954 Kleve, lebt in Köln) macht das zum Thema: Keine Illusionen, scheint er zu sagen, Farbe ist Farbe sonst nichts. Und was ist Farbe überhaupt? Mit dem Bild, das er malt, scheint er gleichzeitig die Frage zu stellen. Das Bild gibt Antwort. Ein Zwiegespräch entspinnt sich mit jedem Pinselstrich. Raum entsteht, Zeit vergeht und wird festgehalten, eine Struktur bildet sich und bringt Ausdruck, Werte und Überzeugungen spiegeln sich darin wieder, die Farbe bringt Klang und Stimmung. Mit dem Verzicht auf Illusion und die Reduktion auf die Farbe selbst, wird offenbar: Farbe und Malen ist der Maler selbst, sie sind Teil seines Körpers, seiner Gefühle und seiner Wahrnehmung. Der Maler kann sich nirgendwo in seinem Bild verstecken.

Whenever a painter uses paint to make a line, he begins to create an appearance. But the paint itself has a realty, it has informed the life of the painter, also became his undoing, but the beholder doesn’t know any of this, he doesn’t see the real paint. That is Peter Tollens’ (born 1954 in Kleve, lives in Cologne) theme. He seems to say, “No illusions, paint is paint and nothing else.” And with every painting he paints, he seems to pose the question what paint is. The answer is in his work. A dialogue develops with every brushstroke. Space emerges, time passes and is captured, a structure develops and adds expression, values and convictions are reflected in it, the colour adds sound and atmosphere. By foregoing illusion and focussing on paint and colour, the painter shows us that paint and painting are the painter himself, they are part of his body, his emotions and perception. The painter cannot hide anywhere in his painting.